Dürfen die nun, oder nicht?

Tanken auf La Palma ist so eine Sache. Hier ist das Benzin, im Vergleich zu den großen Inseln sehr teuer. Angeblich sind den Spritverkäufern die Hände gebunden, weil der Transport auf unsere kleine Insel, so ins Geld schlagen würde, dass da einfach 30 Cent pro Liter mehr von Nöten seien. Dass Repsol dennoch günstiger ist und immer war, als die Platzhirsche Disa/Shell, wirft da schon manche Frage auf. Vor etwas mehr als einem Jahr, kam dann Plenoil nach Mirca, oberhalb von Santa Cruz, und hat an der Selbstbedienungszapfsäule Preis aufgerufen, die nach der Argumentation, mit den Transportkosten, einfach unmöglich waren. Spätestens da, war allen klar, was zuvor auch schon alle gewusst haben. Die Monopolisten haben sich über Jahre die Geldbeutel randvoll gefüllt. Erstaunlich war zu sehen, dass die Shell und Disatanken im Einzugsbereich des neuen Billigheimers, plötzlich mit den Preisen runter gehen konnten, und gar nicht schließen mussten, also offensichtlich immer noch verdient haben, obwohl sie preislich immer noch oberhalb der neuen Konkurrenz lagen. Weil wir hier, und unsere Freunde auf La Gomera und El Hierro, aber weiterhin erheblich mehrt bezahlen mussten, als auf den restlichen Inseln, hat uns die neue Regierung einen Rabatt eingeräumt. 20 Cent pro Liter bekommen wir, vom der Regionalregierung an der Kasse zurück. Der Steuerzahler bezahlt das, also wir alle. Diese Regelung ist zeitlich begrenzt, kann aber verlängert werden, sollten sich die Preise auch weiterhin massiv zwischen den Inseln unterscheiden. Und wenn man nun bedenkt, dass die Tankstellenbetreiber die Preise aufrufen, dann kann man sich denken, wie die Geschichte ausgehen wird. Hoffnung auf Linderung hatte man aber eben mit der Plenoil, die, trotz angeblicher Transportkosten, in der Lage waren uns günstiges Benzin zu verkaufen. Wir auf der Westseite sind dann immer, wenn wir in Santa Cruz waren, da vorbeigefahren, um den Tank bis Oberkante Einfüllstutzen mit dem günstigen Brennstoff volllaufen zu lassen und hoffen gleichzeitig, dass Plenoil alsbald auch auf unserer Inselseite eine Station errichten wird.

Um die Ersteinrichtung der Kette gibt es nun aber Ärger in Santa Cruz. Der Gemeinderat, hat mit den Stimmen der Coalicion Canarias, Nueva Canarias und der Volkspartei (die beiden letzten haben für die Subvention gesorgt), dem Betreiber eine finanzielle Abreibung verabreicht. Die sollen, weil sie gar keine Lizenz hätten, nun € 40.500,- an die Gemeinde, als Strafe bezahlen. Der Gemeinderat argumentiert, dass die Eröffnungslizenz, die damals von der PSOE erteilt wurde, ausdrücklich daran gebunden gewesen sei, dass das Gelände, auf dem die Tankstelle steht, noch als Industriegebiet deklariert werden müsse. Dies sei aber bislang nicht erfolgt, somit sei die Tätigkeit dort eben illegal. Der Bürgermeister betont, dass das Problem nicht nur die Tankstelle, sondern alle Unternehmen betreffen würde, die in diesem Gebiet tätig seien, welches eben noch nicht umgewandelt sei. Ob andere Unternehmen nun auch zur Kasse gebeten werden, sagt man aber nicht. Man sei sich aber des Problems bewusst, und würde an einer zügigen Umwandlung arbeiten, um die Tätigkeiten auf legale Füße zu stellen. Ob Plenoil nun den Zapfhahn abdreht, bis man soweit ist, darüber gibt es derzeit noch keine Informationen. Die PSOE, die gegen die Sanktionierung gestimmt hat, begründet ihre Haltung mit dem Nutzen, den das Unternehmen den Bürgern bringen würde und auch damit, dass dort Arbeitsplätze entstanden sind, die nun in Gefahr seien. Die von Nueva Canarias argumentieren zumindest, dass sie den Ablauf der Geschichte bedauern, und dass es nun wichtig sei, da schnelle und unkomplizierte Lösungen zu finden, dennoch habe das Unternehmen, bei der Eröffnung gewusst, dass man eigentlich noch nicht loslegen dürfe, und sei somit bewusst ins Risiko gegangen, dass man unter Umständen sanktioniert werden würde. Nun ist aber seit mehr als einem Jahr klar, dass man da, wie man selbst betont, im Interesse der Bürger etwas machen müsste, gleichwohl ging aber nichts voran.