Nun aber wirklich und uns betrifft das gar nicht so dolle

Nächste Woche soll nun tatsächlich die Zufahrt von Los Tilos wieder offen sein. Manch einer wird nun tatsächlich „soll?“ fragen, schließlich hatten wir die Meldung ja bereits mehrfach. Erst hat man im November gesagt, dass es Ende des Jahres soweit sein würde, dann wurde Ende Januar gesagt, dass es bedauerlicherweise Verzögerungen gegeben hätte und hat fest Ende Februar versprochen. Jetzt im April ist von nächster Woche die Rede. Allerdings ist man eben nun wirklich fertig mit den Arbeiten, und deshalb soll es nächste Woche dann tatsächlich soweit sein, dass man sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto nach hinten zum Wasserfall gelangen kann, gut geschützt von einer Galerie die da festgemauert über der Straße ist und die wiederum durch Auffangnetzte vor herabfallendem Geröll gesichert wird. 108 m ist dieser zur Seite offene Tunnel lang der nun, nach 16 Monaten Bauzeit in Betrieb genommen werden soll. Da die Straße schmal ist und durch den Bau weiter verschmälert wurde, ist da eine Ampelregelung vorgesehen. Entweder im Konvoi rein oder rausfahren, ist also angesagt. Aber noch ist nicht alles gut. Das Besucherzentrum bleibt nämlich erstmal geschlossen, weil man da in Sachen Verbesserung tätig werden möchte. Da hat man auch momentan keinen verbindlich-unverbindlichen Termin gesetzt, wann man da soweit sein würde, was vielleicht auch besser ist, dann kann einem nachher keiner vorwerfen, dass man sich nicht an den Zeitplan gehalten hat. Wenn nun Los Tilos wieder auf sein wird, dann kompensiert das gerade die Sperrung des Weges von El Time nach Puerto de Tazacorte. Hier verspricht man nach wie vor, eine schnelle Lösung zu finden. Der Zeitdruck ist, aufgrund der sich nähernden Transvulcania auch gewaltig.

Kommen wir nun zur großen Weltpolitik und zum Irren im Weißen Haus, der gerade Zollpolitisch die Welt in Atem hält. Im Gegensatz zu Deutschland hat Spanien da sowieso ein Exportdefizit. Importiert wurden Waren im Wert von rund 360 Milliarden. Exportiert wurden nur Waren im Wert von rund 272 Milliarden Euro. Was will der selbstgebräunte Heine also, mit seinem Gejammer in Sachen Ungerechtigkeit, möchte man sagen, aber es geht ha um die EU als Ganzes. Was die Geschichte angeht, wen solche Zölle treffen werden, da kommen wir auf den Kanaren ganz gut weg. Zum einen sind wir ja generell nicht als die großen Produzenten, abgesehen von den gelben Krummfrüchten bekannt, zum anderen ist der US-Anteil unserer kanarischen Exporte, der geringste in ganz Spanien. Nur 1,2 % der Waren (vermutlich hauptsächlich Wein), schicken wir in die USA. Für Regionen wie das Baskenland, sieht das mit knapp 7% schon etwas unangenehmer aus, auch weil Exportgüter da generell einen höheren Anteil der Wirtschaftsleistung ausmachen. Im Landesschnitt gehen nur 4,4% der Exporte Spaniens in die USA. Größere Auswirkungen könnten da nun noch die Gegenmaßnahmen sein, die sich die EU ausdenkt. Hier gibt es zwischen den einzelnen spanischen Regionen weitaus größere Unterschiede. In Aragon stammen nur 1,1 % der importierten Waren aus den USA. Auf den Balearen sind es über 20%. Ob das alles Jackie-Cola saufende Touristen sind, die das ausmachen, gibt der entsprechende Zeitungsbericht nicht wirklich her.