Das ist toll, das wollen wir genau so hören. Bei der Pressekonferenz heute hat Carmen Lopez, kommissarische Chefin des IGN, und gleichzeitig momentane Sprecherin von PEVOLKA das gesagt, auf was wir seit Wochen warten. Um jegliche Euphorie gleich im Keim zu ersticken, ein baldiges Ende des Ausbruchs ist nicht zu erwarten. Das erste Mal wird aber laut von einer positiven Tendenz gesprochen. So hat sich zum Beispiel der SO2-Ausstoß in den letzten 9 Tagen kontinuierlich verringert, mit einem Ausreiser nach oben. Es wurden ca. 9.600t für den letzten Tag kalkuliert. Wir hatten schon weniger, aber eben auch Spitzenwerte von 56.000t. Auch die Anzahl der tiefen Erdbeben hat in letzter Zeit nachgelassen. Hier wurde uns, schon vor Wochen erklärt, dass es in der unteren Kammer, wegen des, nach oben abfließendem Magma, zu Einstürzen ergo Beben kommen würde. Wenn die Anzahl dieser tiefen Beben nachlassen würde, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass von unten weniger nachkommen würde. Diese Entwicklung geht nun schon eine Weile, und nun trauen auch die Vulkanologen sich zum ersten Mal von einer Tendenz zu sprechen. Jetzt bitte nicht der Wissenschaft gleich wieder in die Parade fahren, es geht um eine Entwicklung über einen längeren Zeitraum, die Beben von heute Vormittag machen diese nicht zunichte. Die Frage ist jetzt natürlich noch, ob die obere Kammer noch von wo anders gespeist wird. Reinschauen ist ja nicht. Mehr gute Nachrichten? Gerne. Der Tremor um den Vulkan hat abgenommen, und man kann dies mit der Stabilität der Deformation in der Nähe des Vulkankegels in Einklang bringen. Kurz ein schlechter Wert dazwischen: Der CO2-Ausstoss hat in der letzten Zeit zugenommen, aber geschenkt. Wir haben nämlich auch noch folgendes: Die Aschewolke erreicht in den letzten Tagen auch lange nicht mehr solche Höhen, wie wir das schon hatten. Lumpige 2.700m waren es heute, also wesentlich weniger als die 5.000, auf dem bisherigen Höhepunkt.
Niemand, also gar niemand, von den Vulkanologen spricht von einem baldigen Ende. Sondern vom Anfang einer positiven Entwicklung, die aber genauso weiter gehen muss, damit wir irgendwann von einem absehbaren Ende sprechen können. Der Weg ist noch weit, und vielleicht drehen wir auf diesem Weg noch einige Ehrenrunden, aber es gibt eine Richtung und die stimmt. Im Prinzip hat man uns gesagt, dass es auch noch lange so gehen könnte, weil keiner wirklich etwas genaues wissen kann, für einen kurzzeitigen Hoffnungsschimmer war das aber heute schon genug. Jetzt ja nicht verrückt machen lassen und bei jedem Beben oder jeder minimalen Veränderung des vulkanischen Tremors nach oben gleich wieder durchdrehen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Unterdessen rufen die Bürgermeister aus dem Tal nach der Armee. Die soll hier bitte anrücken und beim Beseitigen der Asche helfen. Es gab schon Unterstützung von anderen Gemeinden, auch von anderen Inseln, aber das würde nicht reichen. Und da der spanische Verteidigungsminister versprochen hat, gegebenenfalls noch mehr Militär zu schicken, hätte man dies jetzt gerne. Die sollen auch gleich schweres Gerät mitbringen um die Asche weg zu schaffen. Wer reden gerade nicht nur von Dächern, sondern von der städtischen Infrastruktur, die von der Asche bedroht wird. Der Regen, der früher oder später kommen wird ist der Feind. Es drohen nämlich nicht nur Abflussrohre von den Dächern zu verstopfen, sondern die gesamte Kanalisation könnte kollabieren, falls da große Mengen Asche reingespült werden. Deswegen haben die 3 Gemeinden sich an PEVOLCA gewandt, dass die noch mehr Soldaten anfordern sollen. Langsam muss man sich fragen, warum die beim Militär überhaupt noch Schießen lernen. Ascheschaufeln und Blumen werfen gehören scheinbar viel eher zur Grundausbildung des heutigen Soldaten.