Nun schlagen die Landwirte Alarm. Das Gieswasser neigt sich dem Ende zu. Auch der Consejal für Wasser in der Inselregierung, Juan Ramón Felipe, zeigt sich ganz offiziell besorgt. Das wichtigste und größte Wasserbecken der Insel, La Laguna in Barlovernto ist bei einem Füllstand von 5% angelangt. Der Wasserverantwortliche meint, dass das gerade noch 20-30 Tage reichen würde. Das betrifft aber erstmal nur den Norden der Insel. Im Ganzen stehe man nicht gar so schlecht da, allerdings hatte man im Vergangenen Herbst 50% mehr Wasser übrig. Man hofft nun, dass es bald regnen wird, weil eine Patentlösung auf die schnelle eben nicht möglich sei. Auch wartet man auf die endgültige Fertigstellung des neuen Stausees Vicario in Tijarafe. Das sollte möglichst bis zum Jahresende passieren, nutz aber in der momentanen Situation freilich gar nichts, sondern läuft unter dem Prinzip Hoffnung auf die nächsten Jahre. Und momentan ist das Becken mit Barlovento verbunden, wenn also da nichts drin ist, dann kann auch nichts umgeleitet werden. Man überlegt gerade nach Alternativen zur Befüllung des neuen Beckens. Schuld an der ganzen Misere hat nicht die Politik, sondern das Wetter, meint der Consejal. Selbst die Altvordern könnten sich nicht an so einen warmen Oktober erinnern und deshalb wird das nun eher unter einer Art unglücklichem Zufall verbucht. Seitens der Politik plane man derzeit keinerlei Einschränkungen, was das Bewässern angehe. Sollen die einzelnen Bewässerungsgemeinschaften da etwas planen, dann könnten sie das gerne tun. Die Vereinigung der Landwirte „Asociación Palmera de Agricultores y Ganaderos” (Aspa) sieht da aber schon die Politik in der Pflicht. Deren Präsident, Miguel Martin, fordert, dass die Inselregierung im nächsten Jahr da tätig werden soll, besonders im Nordwesten sei die Lage kritisch. Jetzt helfe erstmal nur noch Regen und man hat nicht wirklich gute Prognosen für diesen Winter. Gleichzeitig gibt es Gegenden auf La Palma, wo laut, Martin im vergangenen Jahr bis zu 300l/qm gefallen sind und das zu einem vergleichbaren Zeitpunkt im Jahr. Der Herr Martin spricht aber, im Gegensatz zur Politik auch die unangenehme Wahrheit aus, dass man auf LA Palma durchaus darüber nachdenken müsse, inwieweit man die Bewässerungswirtschaft weiter ausbauen könne. Klar sei es, dass die Landwirte den Ertrag erhöhen möchten, dass alles funktioniere aber nicht, wenn der Gemeinschaft im Sommer das Wasser ausgehen sollte. Das ist schon wieder erstaunlich, dass der Präsident der Landwirte sich über Einschränkungen öffentlich Gedanken darüber macht, die Produktion ein zu schränken, während gleichzeitig die Politik von zwei Golfplätzen schwadroniert. Die Politik scheint da auf das Prinzip Hoffnung zu setzten. Klar, der Regen ist für die nächsten Tage angekündigt, und wenn dann die Becken volllaufen, dann ist ja wieder alles in Butter und unser Rekordoktober mir nichts dir nichts vergessen. Klimawandlerisch einfach bewegt man sich dann, unter dem Motto, „wird schon alles gut, wir schränken niemanden ein“, bis ins nächste Jahr verdrängt. Dass die Prognosen für die nächsten Jahre gar nicht mal so rosig aussehen und das die langen Sommer mit 40 Grad im Oktober unter Umständen die neue Realität und nicht ein einmaliges Wetterereignis sein werden, dass haben vielleicht die Landwirte kapiert, oder zumindest deren Präsident von Aspa, am Rest scheint das aber eher vorbei zu gehen.