Wiedermal ist die FITUR. Das ist die große Tourismusmesse in Madrid und unser Inselpräsident Sergio ist da mit der insularen Tourismuschefin Raquel Rebollo hingefahren, um La Palma beim dortigen Publikum zu bewerben. Natürlich hat man der Presse bereits gesteckt, dass man diesen Sommer mit mehr Flügen rechnen würde, wobei immer die benannt werden, die hinzukommen und die, die eigentlich vom Stammpublikum benutzt werden, und nun wegfallen, die kehrt man unter den propagandistischen Teppich. Das der Münchner Condorvogel weg ist, davon kein Wort, und dass Vueling aus Barcelona auch nicht mehr so häufig kommt, das sagt man auch nicht wirklich. Wir haben ja nun Verbindungen mit Jet 2 nach Manchester. Und man arbeitet natürlich weiter daran, in dem man die großen Reiseveranstalter anbettelt, dass die doch bitte nach La Palma kommen sollen. Die Rede ist da immer von der „sogenannten kritischen Masse“ nachher einfach nur genug Pauschaler kommen müssen, und deshalb dann auch genug Plätze für Individualreisende hinten runter fallen würden. Die kritische Masse scheint aber gar nicht nach La Palma zu wollen., schließlich ist das ja seit vielen Jahren das Hauptargument der politisch und touristisch Verantwortlichen, dass man immer nur mit den großen Reiseveranstaltern redet. Vielleicht ist das mit der Masse eher kritisch zu sehen, aber es sind eben auch hier die großen Hotels, die am Tropf der Reiseveranstalter hängen, die dann wiederum im Tourismusverband CIT die Ansagen machen. Und die machen auch wiederum ihre Lobbyarbeit.
Neben den internationalen Reiseveranstaltern, die da über die Messe gehen, ist da auch noch Publikum vorhanden. Dieses möchte man, mittels Stands, am besten direkt zu uns leiten. Und weil das eben spanisches Publikum ist, haushaltet man in erster Linie nicht mit der Schönheit der Insel, sondern mit unserer Kultur und unseren Bräuchen. Hauptverkaufsargument soll die Bajada der Virgin de la las Nieves sein. Die Inselheilige wird alle paar Jahre in Santa Cruz in die Stadt getragen, und das ist, inklusive Rahmenprogramm, eines der ganz großen Ereignisse auf La Palma und für die Palmeros. Die Frage ist nun aber, ob das reicht. In so einem katholischen Land werden ja überall die heiligen durch die Gegend getragen. Klar haben wir kulturelle Alleinstellungsmerkmale, z.B. in Person unserer tanzenden Zwerge. Aber bei anderen tanzt dann vielleicht etwas anderes. Die Frage, nach dem Köder, der dem Fisch und nicht dem Angler schmecken soll, stellt sich da unweigerlich. Ob die Verantwortlichen überhaupt wissen, wie der wohlschmeckende Köder für La Palma überhaupt riecht, dass weiß man auch nicht so richtig. Es gibt eben immer nur die Fluggastzahlen, und daraus ist nicht wirklich ersichtlich, wer kommt, für wie lange, und vor allem warum. Vor einigen Jahren wurden wir auf der Fähre die im Dreieck Teneriffa La Palma und Gomera pendelt, von einer jungen Frau mit Fragebogen begrüßt. Die meinte, dass wir gerade, deutsch aussehend, wie wir nun mal sind, mit der Fahre von Teneriffa nach Gomera fahren würden. Und die Fragen waren wirklich spannend. Es wurde gefragt, ob man zum wiederholten Male nach Gomera reisen würde? Warum man wiederkommt? Was an Gomera so besonders sei, dass man wiederkommt. Genauso wurde gefragt, was man im Urlaub vorhabe, wo man wohnen würde, ob man individuell gebucht habe, und das lokal oder bei einer großen Plattform. Das sind alles Fragen, die ganz wichtig sein könnten, wenn man feststellen will, wie der „Köder“, der die Leute nach La Palma locken soll eigentlich schmecken sollte. Frage die, die kommen, und frage nach dem warum.