Die Tage haben wir bewusst aufs Tanken verzichtet. Das Auto war trocken und bei einem angeblichem Restkontingent, das für 52 km reichen soll, hat die Anzeige dann mit heftigem Blinken angedeutet, dass man doch bitte Kraftstoff in den Tank geben möchte. Aber da war ja das Versprechen, dass die Subvention nun endlich kommen mag, die man uns versprochen hat. Angekündigt zum 1.Januar, und dann verschoben auf den 1. Februar. Da wir den Mist mit den Subventionen natürlich sowieso, dann eben über die Steuern, bezahlen, sei dahingestellt. Aber man tankt natürlich nicht, wenn die einem einen Rabatt für den Folgetag von 20 Cent pro Liter versprochen haben. Heute, am Folgetag war kein Rabatt zu bekommen, und man darf gespannt sein, warum das diesmal nicht geklappt hat oder wer die Schuld bekommt. Wobei mir das mit dem teuren Sprit herzlich egal ist, irgendwie muss man uns ja auch die CO2-Augasung unattraktiv machen, und über den Geldbeutel klappt das schon am ehesten. Lustig ist eben, dass wir hier, neben der Senkung der Mehrwertsteuer, eben eins der zentralen Wahlversprechen unserer neuen kanarischen Regierung haben. Das dritte Versprechen, nachdem Erbschaften und Schenkungen hier nun total steuerfrei ablaufen, das hat man zügig umgesetzt, mit Omas Häuschen hat man da argumentiert, auch wenn das bislang weit unter dem Freibetrag gelegen hat. Aber Schenkungen in Millionenhöhe, ganz und gar steuerfrei, da gibt es sicher so einige, die das freut. Die Mehrwertsteuer, bleibt aber unangetastet, und das mit dem Sprit hat bislang eben auch noch nicht hingehauen.
Etwas passiert ist aber in Tazacorte. Da hat das Cabildo verkündet, und das war eben im Vorfeld so versprochen, dass man die LP2, zwischen Hafen und Dorf wieder aufmachen würde. Um ehrlich zu sein, hatte man Anfang der zweiten Januarhälfte angekündigt. Aber man muss ja nicht allzu kleinlich sein. Alldieweil da Felsen runtergepurzelt sind, hat man da niemanden mehr durchgelassen. Um von Tazacorte an den Strand zu gelangen, musste man den weiten Umweg über Argual und dann runter in die angstbehaftete Schlucht nehmen, um dann zügig, um den klärwerkigen Düften zu entgehen, Richtung Strand zu fahren. Da der Umweg natürlich lästig ist, haben sich die Oppositionellen Politiker beschwert. Die Geschäfte würden leiden, weil niemand mehr durchs Dorf durchfahren würde. Deswegen tut sich nun was. Man kann das einspurig nutzen, so sagt man uns, und dass außerhalb der Arbeitszeiten. Also wohl nicht tagsüber, aber immerhin von Montag bis Freitag ab 18 Uhr bis zum nächsten Morgen. Was einspurig bedeutet, ist mir noch nicht klar. Entweder tatsächlich nur in eine Richtung, oder mit Ampel ist dann eben denkbar. Am Samstag dann schon ab 15 Uhr und dann bis Montagmorgen. Ob sich da nun die benannten und geschundenen Restaurants und Geschäfte so dolle freuen können, das sollte man mal abwarten. Dabei ist die Umgehung ja noch nicht mal fertig. Da wurde generell in den letzten Tagen eine Astreine Verunsicherung geschaffen. Die Fahrbahnmarkierungen für die Umgehung hat man schon aufgetragen und als dann das Cabildo mitgeteilt hatte, dass man, weil die Geschäfte ja so leiden, die Straße aufmachen würde, haben einige schon verkündet, dass es die Umgehungsstraße sein wird. Die leidgeprüften armen Geschäftsinhaber, für die LP2 nun außerhalb der Geschäftszeiten wieder öffnet, freuen sich auf den Moment sicher besonders. Letztlich habe ich nun wieder die Kurve zum alten Thema Umgehung bekommen, schließlich droht uns das auch nach wie vor in El Paso. Und ich glaub halt immer noch, dass die Geschichte für die kleineren Ortschaften eine Idiotie darstellt. Man kann dann auch gleich nach Los Llanos fahren, wenn man was braucht. Für die kleinen Geschäfte wird das dann richtig bitter.