Wir würden so gern wieder von El Paso direkt in den Süden kommen. Früher waren es wenige Minuten nach Las Manchas und nun dauert es entsprechend länger, ob des Umweges über La Laguna. Dass man erst nach unten fahren muss und dann wieder hoch verbraucht Zeit, Benzin und Nerven. Deswegen haben uns die Herrschaften der CC vor der Wahl versprochen, dass Sie ganz fix für die Wiederherstellung der LP 2 von El Paso nach Las Manchas sorgen würden. Ideen hatte man, z.B. dass man den Neubau des verschütteten Abschnittes einfach mal kurzerhand in die nichtfertiggewordenen Renovierungsarbeiten der selbigen Straße in Richtung Fuencaliente reinpacken könnte, um unliebsame Finanzierungsverzögerungen zu vermeiden. Dass die Vorgängerregierung behauptet hatte, dass die Wiederherstellung zeitnah, wegen des noch heißen Feuerberges, nicht so einfach und kurzfristig zu bewältigen sei, tat man als absichtliche Untätigkeit ab. Jetzt ist man aber selbst schon ein Jahr in Amt und Würden seit mehr als einem halben Jahr hört man nun gar nichts mehr. Heute gab es nun endlich mal wieder eine Meldung, weil der Inselpräsident Sergio Rodríguez sich mit Vertretern der staatlichen Straßenbaugeneraldirektion getroffen habe um zu erörtern, wie man die Verantwortung für den Bau auf die Insel übertragen könne. Durch die Blume bedeutet das, dass die in Madrid die Schuld hätten, alldieweil die nicht die Notsituation anerkennen würden. Allerdings räumte er ein, dass es seitens seiner Parteigenossen in der kanarischen Regierung tatsächlich auch einige Zweifel für die Notwendigkeit geben würde. Die wollen zumindest ein Rechtsgutachten haben. Vielleicht gibt es da aber ganz andere Zusammenhänge, weil der Sergio ja auch angekündigt hat, dass er auch die Finanzierung der Ortsumgehung von El Paso vulkanischnotfallmäßig finanzieren möchte. Spätestens da sollte bei denen, die das Geld haben das Fragezeichen aufleuchten. Und wie da nun die Finanzierung der beiden Straßen beantragt ist, oder ob das am Ende gar eine verwurstelte Geschichte ist, das weiß man eben nicht so genau. Aber irgendeinen Grund, dass die die Notwendigkeit des raschen Neubaus der LP2 gen Süden nicht so einfach anerkennen, muss es ja geben.
Am Ortseingang von Santa Cruz haben gestern die Feuerwehrleute von La Palma eines der roten Fahrzeuge mit einem Transparent hingestellt, und mitgeteilt, dass Sie stinkesauer seien, dass man seit mehr als 4 Monaten keinen Lohn mehr erhalten habe. Wohl gebe es Probleme mit dem Finanzamt und der Sozialversicherung. Das hat zumindest der Feuerwehrschef Germán Pérez so mitgeteilt. Die Gewerkschaft Comisiones Obreras Canarias (CCOO) hat sich nun zu Wort gemeldet und mitgeteilt, dass es gar keine Feuerwehr auf La Palma geben würde, und folglich könne es auch keinen Feuerwehrchef gebe, der die fehlenden Gehaltszahlungen anprangern könnte. Bei Germán Pérez würde es sich gar nicht um einen Feuerwehrchef handeln, sondern um einen, von der Firma „Emerpal“ eingesetzten Koordinator der den Zusammenschluss der freiwilligen Feuerwehren managen würde. Wenn Sie nun verwirrt sind, dann geht es Ihnen wie mir. Deswegen muss man die Geschichte aufdröseln. Freiwillige Feuerwehrleute bekommen doch gar kein Gehalt, wie kann es dann sein, dass die seit 4 Monaten nichts bekommen haben? Das liegt daran, dass wir eigentlich eine richtige, bezahlte Feuerwehr haben müssten. Weil es aber keine gibt, hat man das Konstrukt „Vereinigung der Freiwilligen“ gebildet, die wiederum nun bezahlt werden, eben weil man muss (Pflicht zur Feuerwehr). Verantwortlich dafür zeigt sich hier eben die Firma Emerpal, was ein externes Unternehmen ist und das Geld von der Inselregierung erhält. Dieses Konstrukt gibt es bereits seit 2006, ursprünglich hatte man einen Vertrag von 6 Monaten mit Emerpal geschlossen. Von da an überweist die Inselregierung jedes Jahr 800.000 Euro an die Firma, damit diese freiwilligen Feuerwehrleute bezahlt und man damit die Pflicht einer eigenen Berufsfeuerwehr, die man selber anstellt und bezahlt, umgeht. Diese Konstrukte sind hier sehr beliebt. Hoheitliche Aufgaben werden an private Firmen vergeben. Und wenn nun jemand denkt, dass da eine Absicht dahinterstecken könnte, weil die Firmeninhaber da mitverdienen, der liegt vielleicht gar nicht so falsch. Die Gewerkschaft findet das alles gar nicht mal so gut, weil eine Anstellung im öffentlichen Dienst natürlich erstrebenswerter ist. Dass die Feuerwehrleute nun kein Gehalt mehr bekommen, liegt am Ende sogar an der Gewerkschaft selber, was die Geschichte einigermaßen skurril macht. Schließlich handelt es sich ja nicht um freiwillige Löscher, sondern um eine verkappte Berufsfeuerwehr. Hierzu sind aber dann wesentlich mehr Sozialabgaben von Nöten. In den letzten zwei Jahren hat die Gewerkschaft nämlich mehr als zwanzig Beschwerden an die entsprechende Aufsichtsbehörde gestellt, und immer Recht behalten. Nun hat die Firma Emerpal über 100.000 Euro Schulden bei der Sozialversicherung, die sie nicht aufbringen kann, und deshalb sind alle Konten eingefroren was Gehaltszahlungen unmöglich macht. Das Cabildo kann die ausstehenden Gehälter auch nicht übernehmen, weil es sich, um eine externe Firma handelt und da darf man nicht so einfach öffentliche Gelder reinbuttern. Überhaupt sei die Geschichte laut CCOO komplett illegal, weil nicht nur die Schaffung dieses Konstruktes nicht rechtens gewesen sei. Auch habe man komplett auf eine Ausschreibung verzichtet und munter jedes Jahr 800.000 Euro überwiesen, obwohl eben alles über 15.000 Euro regelmäßig ausgeschrieben werden muss. Aber wir sind auf dem Weg der Besserung. Man schafft nämlich nun tatsächlich eine eigene Feuerwehr. Die letzte Regierung von La Palma hat mit dieser Schaffung bereits begonnen. Direkte Verwaltung durch das Cabildo und die Feuerwehrleute sind im öffentlichen Dienst beschäftigt. Nach diesen Plänen von 2022 sind alleine für dieses Jahr 28 Stellen vorgesehen und der Sprecher der Gewerkschaft fordert nun vom neuen Cabildo Insular, dass dies nun auch umgesetzt werden müsse, anstatt weiterhin eine Privatfirma zu bezahlen, die ihre Angestellten nicht anständig sozialversichert.