Gestern am Vormittag wurde ein kleines Feuer oberhalb von El Paso relativ schnell, mit Hilfe der lokalen Kräfte kontrolliert, in Catela in der Gemeinde Garafia kam es aber gegen 18:00 zu einem neuen Feuer, und das ist eben bisher nicht kontrolliert. Vorneweg die Gute Nachricht: Derzeit spricht man von einer mehr oder weniger Stabilisierung der Situation, das bedeutet, man hat es nicht im Griff, aber die Prognose ist derzeit positiver als noch in der Nacht, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die Winde nicht dieses Ausmaß angenommen haben wie befürchtet. Dennoch ist das Geschehen noch in der Nacht auf die Notfallstufe 2 hochgesetzt worden, das Gobierno de Canarias, also die Kanarische Regierung sitzt mit im Boot.
Noch in der Nacht wurden ca. 300 Anwohner evakuiert, wovon ein Großteil bei Verwandten oder Bekannten untergekommen ist. Ein kleinerer Teil kam in verschiedenen Notunterkünften unter. Bisher sind vom Feuer aber wohl noch keine Wohnhäuser betroffen, allerdings sind mehrere landwirtschaftliche Betriebe den Flammen zum Opfer gefallen.
Die „La Palma Ahora“ meldet gegen 11 Uhr heute 200 Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung vor Ort. Neben den hier ansässigen Hubschraubern der BRIF in Puntagorda und denen vom Flughafen, wurde noch ein weiterer Helikopter mit weitaus größerem Fassungsvermögen an Löschwasser aus Teneriffa hinzugezogen. Auch ein Canadair-Flugzeug soll schon vor Ort sein, ein weiteres wird erwartet. Gestern rückten noch in der Nacht Einheiten Unidat Militaria de Emergencia (UME) mit 75 Mann und mehreren Fahrzeugen aus Teneriffa an. Die Fähre, die schon auf dem Weg war, wurden extra zurück nach Los Christianos beordert. Für heute werden weitere militärischen Einheiten aus Gran Canaria erwartet. Die Koordinierungsstelle wurde in der Sporthalle in Puntagorda eingerichtet.
Im Süden in Richtung Puntagorda scheint die Lage derzeit am stabilsten allerdings noch nicht kontrolliert.
In der Gegend von Hoya Grande und Llano Negro gibt es derzeit aber wohl etwas mehr Wind, was die Sache etwas schwieriger macht.
In der Nacht, als keine Hubschrauber mehr im Einsatz waren, wurde vor allem Wert darauf gelegt, dass das Feuer in der Gegend von Cuevas de Aqua, Catela und der Briesta-Schlucht aufgehalten wird, da eine weitere Ausbreitung in diesem Gebiet, durch die schlechtere Zugänglichkeit vor die Löscheinheiten, eine große Gefahr für den Verlauf des Feuers bedeutet. Auch hier spricht man mittlerweile von einer Stabilisierung jedoch nicht von einer Kontrolle des Geschehens. Von Seiten des Cabildos heißt es mittlerweile, dass man zuversichtlicher ist, als noch im Laufe der Nacht. Allerdings, so heißt es weiter, sollte sich die Wetterbedingungen hierzu nicht verschlechtern. Die Prognosen gingen aber genau in diese Richtung, haben sich bisher aber nicht bewahrheitet. Vielleicht haben wir ja Glück und der Wind frischt nicht auf. Verschiedene Straßen im Norden der Insel sind mittlerweile gesperrt, so die LP 1 zwischen Puntagorda und Garafia oder die Zufahrt über die LP4 von der Westseite zum Roque, damit die Einsatzkräfte nicht behindert werden. In der momentanen Situation sollte man also dieser Gegend fernbleiben, nicht nur, dass die Leute dort Ihre Arbeit tun können, auch ist die Situation nach wie vor nicht kontrolliert.