Gestern gab es eine Abstimmung im Kongress in Madrid. Die Folgen werden nun auf der Insel heftig diskutiert, weil da nämlich staatliche Vulkanhilfen mit dranhingen. Die Sozialistische Regierung hat da gestern ein ganzes Konvolut in ein einziges Paket gepackt. Eigentlich gibt es da sogar noch viel heftigere Teil, wie Rentenerhöhung und ein höherer Mindestlohn. Hinten dran hingen dann noch so Geschichten, wie die Fortzahlung der ERTE (eine Art Kurzarbeitergeld) für Angestellte, die vom Vulkan betroffen sind, oder auch für Selbstständige aus Puerto Naos und La Bombilla, die, laut Gesetzesvorhaben, bis Ende Juni weiterlaufen sollten. Was hier von der regionalen Regierung auch schon versprochen wurde, nun aber plötzlich nicht mehr finanziert wird. Nicht nur La Palma ist betroffen, sondern auch das Unwettergebiert von Valencia. Auch einige Hilfen dafür hingen in dem Paket, dass nur das Omnibusdekret genannt wird, weil auch die staatliche Beihilfe für unseren Gratisbus, da miteingearbeitet war. Die Geschichte scheiterte an den Stimmen der konservativen PP, den Rechtsextremisten von Vox und an den Katalanen von Junts. Das sind die, die das Jogi Löw-Double als Chef in Brüssel sitzen haben und im Normalfall die ausgemachten Feinde der Konservativen und Rechten sind, weil die ja das spanische Vaterland kaputt machen wollen. Einige Salonlinke meinen ja immer noch, dass der Putschdämon und seine Kumpels, irgendwas Revolutionäres an sich haben, und die armen Katalanen in die Freiheit führen, weil der Rest von Spanien ja immer noch francistisch sei. Aber die von Junts sind eben auch nichts anderes als eine Mitterechtspartei. Nicht spanisch aber eben katalanisch. Und die Stimmen eben ganz gerne mal gegen Erhöhungen des Mindestlohnes und anderes linkes Teufelszeug. Klar kann man nun darüber reden, ob es nun so klug war, da alles zusammen zur Abstimmung zu bringen. Zudem war da auch noch ein Goodie für die Basken vom PNV mit reingepackt, auf den die Rechten erst recht allergisch reagiert haben. Die Schuldzuweisungen sind nun natürlich riesig, die Coalicion Canarias ist mächtig am Schimpfen, über die ignoranten Parteipolitiker von PSOE und PP, mit denen Sie aber ja selber in verschiedenen Gemeinden auf der Insel und auch auf den Kanaren die Regierung bilden. Neben den Erteleistungen sind auch Beihilfen für die Sozialversicherung von Vulkanopfern betroffen und auch Dinge wie Kredite von Landwirten, deren Land unter der Lava liegt. Im Ganzen geht es gar nicht um sehr viel Geld, deswegen kann es nun durchaus sein, dass man auf lokaler oder regionaler Ebene einige Töpfchen sucht, aus denen man noch was umleiten kann. Und natürlich muss man auch mal diskutieren, ob da wirklich alle Beihilfen noch nötig sind. So wird die 100% Sozialversicherungsbeihilfe ja an alle selbstständigen Vulkanopfer gewährt. Manch einer verdient mittlerweile aber mehr als zuvor. Versuchen Sie mal hier einen Handwerker zu bekommen, die sind alle ausgebucht. Auch über den pauschalen Steuernachlass, den hier alle bekommen, könnte man mal wirklich reden. Zwar nehmen auch wir den mit, aber eigentlich hätten wir das nicht nötig, obwohl der Vulkan ja auch Teile unseres Firmengebildes verschluckt hat. Warum aber wegen des Vulkans ein Barbetreiber aus Barlovento nun seit 3 Jahren weniger Steuern bezahlen muss, wie ein Barbetreiber auf El Hierro, das versteht man nicht wirklich. Neben der Vulkangeschichte ist nun auch noch der Gratisbus für die Palmeros betroffen. Wie die das lösen wollen, es geht ja bei dem Beitrag aus Madrid, nur um einen Teil der Gesamtkosten, muss man nun mal abwarten.