Für knapp 300.000 Euro soll nun ein Projekt erstellt werden. Wieder mal, taucht die Umgehung, einst Autobahn, um El Paso rum in den Plänen der Regierenden auf. Verbunden werden soll die LP2 mit der LP3 und soll das Zentrum von El Paso vom Durchgangsverkehr befreien bzw. abschneiden. Verkauft wird die Idee, die ja nun schon etliche Jahre durch das Tal geistert, mit der Wiedererlangung der Infrastruktur nach dem Vulkan. Dass die ganze Strecke nördlich der Lava läuft tut da freilich keinen Abbruch, es hört sich einfach ganz toll an. Die ursprüngliche Idee war es, einfach ganz schnell von einem Hafen an den anderen zu gelangen, das verkauft sich aber gerade nicht so gut. Vor vielen Jahren wurde gegen die Idee der Umgehung schon protestiert, Unterschriften gesammelt, und man hatte eigentlich schon die Hoffnung, dass die Geschichte gestorben sei. Zudem, die alten Pläne ja gar nicht mehr der Realität entsprechen, weil sich die Umgebung durch den Vulkan ja gewandelt hat. Entlang der Trasse, die da ursprünglich geplant war, haben sich ja mittlerweile auch neue Siedelungen, der Vulkanopfer ergeben, und wenn man die, wie ja beteuert wird, so im Blick hat, ist es ja eigentlich nicht ganz fein, denen nun für die nächsten 15 Jahre eine Großbaustelle vor die Gartentür zu setzten. Aber wichtig ist zu verstehen, dass wir längst nicht so weit sind, dass das losgeht. Schließlich wurde gerade mal die Projektierung bewilligt. Was der Spaß am Ende kosten wird, weiß man ja noch nicht. Deswegen muss da erstmal Gas weggenommen werden. Bis das soweit ist, regieren vielleicht schon wieder die anderen, und dann wird aus solchen Projekten vielleicht wieder gar nichts. Die Verbindung von El Remo nach Las Indias geistert ja auch schon lange rum, ist auch schon projektiert. Ob die denn jemals kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Dann gibt es noch eine zweite Straßenidee in der selben Gegend, und auch da muss man mal schauen, wie da die Zusammenhänge sind. Das Rathaus von El Paso möchte nämlich Tacande mit Llano de Jable verbinden. Das ganze gut asphaltierte und zweispurig, damit man da mit Bussen und PKWs, bequem Richtung Vulkan kommen kann. Das Ding soll offensichtlich touristisch weiter ausgeschlachtet werden. Dass es da oben, gerade gar nicht genug Parkmöglichkeiten gibt, ist eine andere Geschichte, alldieweil de Rede von 500 PKWs und 20 Bussen pro Tag ist. Wie da die Strecke laufen soll, kann man sich theoretisch im Rathaus erfragen. Von Nördlich der Lava ist da die Rede, und die Umwelt- und Naturschützer von „Ecologistas in accion“ laufen medial Sturm, weil das ja schon komisch ist, dass man das gebiet da oben alleine, wegen schützenswertem Vulkanischem Neuland nicht betreten darf, da aber eine Straße hin soll. Aber auch der Weg dorthin, über Tacande, hoch in den Wald, ist Naturschutzgebiet und Teil des Red 2.000, wo man eigentlich die baulichen Finger weglassen sollte, meinen die aktionistischen Ökos, die halt aber auch gegen einen Zementsockel für die Observatorien auf dem Roque protestieren. Jetzt muss man natürlich sagen, dass die Zufahrt zum Llano de Jable, und damit Richtung Vulkan, mit Bussen arg ungeschickt ist, so gesehen muss da natürlich im Prinzip was passieren. Und wenn man ganz ehrlich ist, dann liegt das Unbehagen vor allem an der Ausschlachtung des Vulkans, als touristische Attraktion. Irgendwie sträubt sich halt was dagegen, dass da die Kreuzfahrer hin gekarrt werden, die sich im Prinzip nicht für die Insel, sondern auf ihrer Durchreise, nur für den Vulkan interessieren. Und natürlich ist es so, dass die Geschichte momentan noch attraktiv ist, aber so ein Straßenbau dauert ja immer einige Jahre. Und vielleicht ist der Vulkan in 5 Jahren gar nicht mehr so en vogue und die Straße deswegen komplett überflüssig, weil man die Tagestouristen dann lieber in den Süden schickt, und die Wanderung hinter den neuen Feuerberg dann vielleicht auch freigegeben ist, also nicht mehr organisiert und mit Bussen stattfinden muss.